Mit der Technik der "Smoothed Particle Hydrodynamics" werden
Fluide durch die Bewegung einzelner Partikel simuliert. Das
Verfahren berechnet die Beschleunigung jedes Partikels aus Ort und
Geschwindigkeit der Nachbarpartikel. Sind die Nachbarpartikel
recht nah und dicht, dann treten Druckkräfte auf. Haben die
Nachbarpartikel andere Geschwindigkeiten als das betrachtete
Partikel, greifen Reibungskräfte am betrachteten Partikel an. Da
das Verfahren ohne Gitter auskommt, lassen sich komplizierte
Randbedingungen und Grenzflächen einfach realisieren.
Der Film
(
MPEG
22 MB
,
Quicktime
24 MB
)
zeigt
eine Simulation von Wasser.
Die Rechenzeit betrug auf einem AMD Athlon Prozessor mit 1.7 GHz
Takt für die Simulation ca. 6 Stunden, für das Rendering mit Povray ca. 120 Stunden.
Der Quellcode von Version 0.7 ist verfügbar unter der GPL
(
Tar GZip
13 MB
)
. Parameter-Datei
(
XML
0 KB
)
. Bugreports, Vorschläge
für Features und Kommentare bitte an
mail@Franosch.org
(http://franosch.org).
Die Anfangsbedingung ist eine Kugel aus Wasser mit Radius 30 cm,
die den Boden gerade berührt. Eine 60 cm hohe, 1x1 Meter große
"Badewanne" ist von Wänden umgeben, welche die Randbedingungen
bilden. Die Kacheln sind Quadrate der Länge 20 cm.
Das Inset links oben zeigt auf der Rechtswertachse die Zeit in
Sekunden, auf der Hochwertachse die Energie in Joule. Die
potentielle Energie ist als rote, die kinetische Energie als
blaue, und die Gesamtenergie als schwarze Kurve
dargestellt. Während das Wasser fällt, nimmt die potentielle
Energie (rote Kurve) ab, und die kinetische Energie (blaue Kurve)
nimmt zu. Beim Aufprall auf dem Boden verformt sich die
Wasserkugel.
Das Wasser schwappt in die Ecken. Zum gezeigten Zeitpunkt ist
gerade das Minimum der potentiellen Energie und das Maximum der
kinetischen Energie erreicht. Die grüne Kurve zeigt die
Druckenergie. Sie nimmt zu, da das simulierte "Wasser" im
Gegensatz zu echtem Wasser geringfügig komprimierbar ist.
Einzelne Teile haben sich von der Wasseroberfläche gelöst. Das
Wasser in den Ecken fällt gerade wieder zurück. Dabei erreicht die
kinetische Energie (blaue Kurve) ein lokales Minimum, die
potentiellen (rote Kurve) ein lokales Maximum.
Das Wasser fließt in die Mitte zurück. Die potentielle Energie
(rote Kurve) befindet sich in einem flachen lokalen Maximum.
Nach 2 Sekunden Simulationsdauer ändert sich die potentielle
Energie (rote Kurve) nicht mehr wesentlich, das Wasser ist jedoch
noch "aufgewühlt", enthält also noch kinetische Energie
(blaue Kurve).
Literatur:
Dräger, Oliver.
Implementierung der Oberflächenspannung in Smoothed Particle Hydrodynamics zur Simulation der Dieseldirekteispritzung
, Diplomarbeit
, Eberhard-Karls-Universität
, Tübingen
(
2000
)
Landrini, M.; Colagrossi, A.; Tulin, M. P..
A Novel SPH Formulation for 2-Phase Flows.
: ()
Nugent, S.; Posch, H. A..
Liquid drops and surface tension with smoothed particle applied mechanics.
Physical Review E 62:4968-4975 (2000)
Treece, G. M.; Prager, R. W.; Gee, A. H..
Regularised marching tetrahedra: improved iso-surface extraction.
Computers and Graphics 23:583-598 (1999)
zuletzt geändert 2010-07-06
von
webmaster@Franosch.org
|